Wie läuft die Funktionstherapie ab?

In der Funktionstherapie gibt es weder den einen richtigen Weg, noch eine Wunderschiene. Der Funktionszustand des Kauorgans unterliegt vielen Einflüssen. Deshalb sind viele therapeutische Wege möglich und gerechtfertigt.

Die Zähne haben durch ihre Form und Stellung großen Einfluss auf die Kaumuskulatur. Hinzu kommt, dass die Form der Zähne unveränderlich und auch die Zahnstellung sehr stabil ist. Da die Kaukräfte sehr groß sein können, ist eine Überlastung des Systems und seiner Strukturen möglich. Deshalb ist es ratsam die Situation zahnmedizinisch zu untersuchen und die therapeutischen Möglichkeiten auszunutzen.

Die funktionelle Analyse beginnt immer mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese). Bereits hier werden viele individuelle Aspekte einer möglichen Funktionsstörung deutlich. Für Funktionsstörungen wird gerne die Abkürzung CMD (cranio-mandibuläre Funktionsstörung) verwendet. Dies ist leider keine individuelle Diagnose, sondern eine grobe Einordnung, wie etwa „Herzprobleme“. Funktionsstörungen sind sehr individuell. Deshalb kann es auch keine immer gleiche Untersuchung oder Therapie geben.

Durch eine aufeinander abgestimmte Folge von Untersuchungen ergibt sich ein immer genaueres Krankheitsbild. Hierzu stehen zunächst weniger aufwändige klinische und in der Folge aufwändigere instrumentelle Methoden zur Verfügung. Bildgebende Verfahren können in besonderen Fällen die Diagnose erhärten.

Aufbauend auf der Diagnose wird in der Regel eine individuell gefertigte Schiene folgen. Das erreichbare Therapieziel liegt zwischen der Linderung der Beschwerden und der vollständigen Genesung.

Eine „gute Schiene“ basiert auf dem Wissen des Behandlers und berücksichtigt die Individualität des Patienten. Der Wirkmechanismus ist dabei eine veränderte Abstützung des Unterkiefers am Oberkiefer (statische Okklusion) und die Kontrolle der Bewegung der unteren Zähne entlang der oberen Zähne (dynamische Okklusion).